Blogbeitrag

Offener Brief der Theaterinitiative e.V. an Frau Staatsmin. Prof. Monika Grütters

Offener Brief der Theaterinitiative e. V.

Frau

Staatsministerin

für die Angelegenheiten von Kultur und Medien

Prof. Monika Grütters MdB

in Kopie: Herrn Bundesminister Olaf Scholz

in Kopie: Herrn Bundesminister Peter Altmaier

Sehr geehrte Frau Staatsministerin Prof. Grütters,

mit diesem offenen Brief möchten wir darauf aufmerksam machen, dass durch das herrschende Veranstaltungsverbot die Existenz von Theaterproduzenten, die die “Kultur in der Fläche” künstlerisch zu einem großen Teil tragen und ermöglichen, massiv bedroht ist.

Die ca. 480 Kommunen, die aufgrund der momentanen Maßnahmen die Veranstaltungen des eigenen städtischen Kulturprogramms abgesagt haben, sind Auftraggeber der Theaterproduzenten: Es handelt sich nicht um geförderte Projekte, sondern um den kommunalen Einkauf der städtischen kulturellen Grundversorgung. Bereits bestehende Aufführungsverträge wurden bis vorauss. zum Ende der Theatersaison (im Mai 2020) aufgrund höherer Gewalt teilweise ohne jegliche Entschädigung außer Kraft gesetzt. Dadurch ist für die Theaterproduzenten ein massiver Umsatzeinbruch die Folge. Der laufende Betrieb und Neuproduktionen für die Saison 20/21 sind massiv gefährdet. Weitere Veranstaltungs-Absagen ab September 2020 würden mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Produktionsfirmen nicht mehr überstanden werden. Damit würde die kulturelle Grundversorgung der Fläche zusammen brechen.

Die kulturelle Grundversorgung mit Theatergastspielen der gesamten deutschen “Fläche” mit etwa 400 angeschlossenen Kommunen und Gemeindeverbänden (jeweils ca. 40 – 150 Tsd. Einwohner pro Kommune) ist damit bereits jetzt massiv gefährdet. Privatwirtschaftlich arbeitende Produktionsfirmen versorgen die deutschsprachigen Spielstätten mit hochwertigen Theaterproduktionen, ohne dass Bund oder Länder diese hochspezialisierte und aufwändige Versorgungsleistung finanziell unterstützen. Viele Kommunen leiden ohnehin unter hoher Schuldenlast und fahren den Kulturbetrieb immer weiter nach unten. Die Kommunen arbeiten einserseits mit den Theaterproduzenten partnerschaftlich zusammen, übernehmen aber in einer Krise wie der jetzigen keine Verantwortung für die Zukunfts-Sicherung  der gemeinsamen Aufgabe des “Stadttheaters” in Städten, die ein Theater, aber kein eigenes Ensemble haben. Die Folgen der aktuellen Krise lassen eine Verschärfung dieser Situation erwarten. Ohne Unterstützung von Bund und Ländern ist die kulturelle Grundversorgung der Fläche zukünftig nicht mehr gewährleistet!

Bitte handeln Sie schnell mit unbürokratischer Hilfe. Theaterproduzenten benötigen Soforthilfe und zukünftig regelmäßige Zuschüsse für die Aufrechterhaltung ihrer wichtigen Arbeit, der kulturellen Grundversorgung der Fläche.

München, den 08. 04. 2020

Die Theaterinitiative e.V.

F.d. Vorstand: Stefan Zimmermann, Thomas Luft

c/o a.gon Theater GmbH, Plinganserstrasse 42 c, 81369 München

stefan.zimmermann@a-gon.de

Telefon: 089.18999889

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